Wie der Friedrichstadt-Palast zur Propagandabühne wurde
Ein Beitrag von Mechthild Henneke für die Berliner Zeitung.
Zum BeitragGeschichte des Palastes
Buch: Das Theater des Volkes im Nationalsozialismus
Buchveröffentlichung
Die Bühnengeschichte des Palastes beginnt 1919 mit der Eröffnung des Großen Schauspielhauses. Die Nationalsozialisten machen daraus 1934 das Theater des Volkes. 1947 erhalten wir unseren heutigen Namen: Friedrichstadt-Palast.
Im Rahmen des hundertjährigen Bühnenjubiläums 2019 hatten wir einen Forschungsauftrag an die renommierte Historikerin Sabine Schneller vergeben, um unsere Verstrickung in die NS-Zeit aufarbeiten zu lassen. Nun ist das detailreiche Buch im BeBra Verlag erschienen. Über 120 teils farbige Abbildungen geben dem Buch eine greifbare Atmosphäre der damaligen Zeit.
Das Theater des Volkes war die größte Propaganda- und Operettenbühne des Dritten Reiches. Nach der Vertreibung und Verfolgung der erfolgreichen jüdischen Theaterschaffenden folgten interne Machtkämpfe und politisches Denunziantentum. Ideologische Fesseln und kreative Auszehrung schadeten der Qualität des Programms. Dennoch diente das Theater bis zu einem Bombentreffer im Juni 1944 der Propaganda des Regimes. In dieser spannenden Geschichte spiegeln sich viele Facetten des gesellschaftlichen Lebens und der politischen Bedeutung des populären Großtheaters während der NS-Zeit wider. Ein Stück Berliner Theatergeschichte, das sich dem allgemeinen Bewusstsein fast entzogen hat.
Jetzt bestellen28 Euro
288 Seiten gebunden
Deutsch
Über 120, teils farbig
Ein Beitrag von Mechthild Henneke für die Berliner Zeitung.
Zum BeitragAnlässlich der Buchveröffentlichung hat uns rbbKultur – das Magazin besucht, um mit Autorin Sabine Schneller und Palast-Intendant Berndt Schmidt auf diese Zeit zurückzublicken. Hochinteressant sind auch die alten Programmhefte und Fotos, die dabei gezeigt werden.
Für den Hörfunkbeitrag „Operette unterm Hakenkreuz“ hat Nick Sternitzke Sabine Schneller und Guido Herrmann interviewt.
Zum BeitragAm 2. April 1933 schlossen die Nationalsozialisten das Große Schauspielhaus. Max Reinhardt, das große Theatergenie jüdischer Abstammung, hatte es 1919 eröffnet. 1947 ging daraus der Friedrichstadt-Palast hervor.
Von 1934 bis 1945 wurde es von den Nazis in Besitz genommen und „Theater des Volkes“ genannt. Es war die größte Propaganda- und Operettenbühne des Dritten Reiches. Die Riesenbühne war direkt Joseph Goebbels‘ Reichspropagandaministerium und der NS-Arbeiterorganisation „Kraft durch Freude“ (KdF) unterstellt. Die damaligen Intendanten wurden von Goebbels persönlich ausgewählt und man griff massiv in die Spielplangestaltung ein.
2024-12-03 14:06:23 | 1733234783
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