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09. Oktober 2024
Inmitten der lebendigen Oranienburger Straße in Berlin-Mitte steht ein Ort, der für viele Jahre als Inbegriff der alternativen Kunst- und Kulturszene galt: das Tacheles. Einst ein pulsierender Treffpunkt für Künstler und Kulturinteressierte, blickt dieses Gebäude auf eine wechselvolle Geschichte zurück, die bis in die Anfänge des 20. Jahrhunderts reicht. Heute ist das Tacheles nur noch in veränderter Form präsent, denn auf dem ehemaligen Gelände entstand das Stadtquartier AM TACHELES – ein neues Kapitel für diesen geschichtsträchtigen Ort.
Der Gebäudekomplex, der später als Tacheles bekannt wurde, war ursprünglich Teil der Friedrichstraßenpassage, die 1908 errichtet wurde. Die Friedrichstraßenpassage erstreckte sich von der Oranienburger Straße bis zur Friedrichstraße und war eines der modernsten Kaufhäuser ihrer Zeit, ähnlich den Friedrichstadt-Passagen heute. Das Gebäude diente als Kaufhaus, bot jedoch auch Platz für verschiedene kulturelle und kommerzielle Aktivitäten. Die Passage galt als zentraler Knotenpunkt in der Spandauer Vorstadt, einem Stadtteil, der sich durch seine kulturelle Vielfalt auszeichnete.
Im Laufe der Jahre veränderte sich die Nutzung des Gebäudes mehrfach. Während des Zweiten Weltkriegs erlitt der Gebäudekomplex nur geringe Schäden, und die Nationalsozialisten nutzten ihn für ihre Zwecke. In der DDR-Zeit ging das Gebäude in den Besitz des Freien Deutschen Gewerkschaftsbundes (FDGB) über. Die wechselnden Eigentumsverhältnisse und Nutzungen spiegelten die wechselhafte Geschichte Berlins wider und in den späten 1980er Jahren stand das einstige Kaufhaus kurz vor dem Abriss.
Im Februar 1990, nur wenige Monate nach dem Fall der Berliner Mauer, sollte der Gebäudekomplex endgültig abgerissen werden. Doch eine Künstlerinitiative besetzte das Gebäude kurz vor der geplanten Sprengung und setzte sich für seinen Erhalt ein. Diese Besetzung war ein Wendepunkt in der Geschichte des Hauses. Die Künstlerinitiative nannte das Gebäude fortan „Tacheles“, ein Begriff aus dem Jüdischen, der so viel wie „Klartext sprechen“ bedeutet.
Die Rettung des Tacheles vor dem Abriss markierte den Beginn einer neuen Ära. Das Kunsthaus wurde schnell zu einem wichtigen Kulturzentrum in Berlin, einem Ort, an dem alternative Kunst und Kultur ihren Raum fanden. Zahlreiche Ateliers, Ausstellungsflächen, ein Kino und eine Bar belebten das Gebäude. Veranstaltungen wie Konzerte und Lesungen machten das Tacheles zu einem Anziehungspunkt für Berliner und Touristen gleichermaßen. Mit seiner offenen und experimentierfreudigen Atmosphäre wurde es zu einem Symbol der alternativen Kunstszene in der wiedervereinigten Stadt.
In unmittelbarer Nachbarschaft zum Tacheles liegt der Friedrichstadtpalast, eine der bekanntesten und ältesten Revue-Theater in Berlin. Beide Gebäude, die durch die Oranienburger Straße und die Friedrichstraße verbunden sind, erzählen Geschichten von Kreativität und Wandel. Während der Friedrichstadtpalast vor allem für seine glamourösen Shows und seine prächtige Architektur bekannt ist, verkörperte das Tacheles das raue Flair der alternativen Kunstszene. Trotz ihrer unterschiedlichen Ausrichtungen verband die beiden Orte stets der gemeinsame Anspruch, kulturelle Treffpunkte zu sein, die den Geist der Stadt widerspiegeln.
Nach mehr als zwei Jahrzehnten als Zentrum für Kunst und Kultur endete die Ära des Tacheles im Jahr 2012, als das Gebäude zwangsgeräumt wurde. Der Mietvertrag zwischen der Künstlergruppe und dem Eigentümer wurde nicht verlängert, und die langjährigen Diskussionen um den Erhalt des Kunsthauses blieben ohne Erfolg.
Vier Jahre später begann eine neue Zukunft für das Gelände. 2016 starteten die Bauarbeiten für das Stadtquartier AM TACHELES, das den historischen Ort in eine moderne und vielfältige Nutzung überführte. Das Areal wurde umfassend saniert und umgestaltet, um Raum für Büros, Shops, Wohnungen und Kultur zu schaffen. Die Architekturbüros Herzog & de Meuron, Grüntuch Ernst sowie Brandlhuber+ Muck Petzet entwarfen ein Stadtquartier, das Vergangenheit und Gegenwart miteinander verbindet. Das neue Stadtquartier erstreckt sich rund um den Aaron-Bernstein-Platz und bringt ein kosmopolitisches Flair in die Mitte Berlins.
Im Erdgeschoss des neuen Gebäudes hat das schwedische Fotografiemuseum Fotografiska im September 2023 eine Dependance eröffnet. Damit kehrt ein Stück Kultur an den historischen Ort zurück und belebt das Gelände mit zeitgenössischer Fotografie, Kunst und Kultur.
Die sechs individuell gestalteten Wohnhäuser mit Eigentumswohnungen, vier Bürogebäuden und verschiedenen gastronomischen Angeboten prägen heute das Stadtquartier AM TACHELES. Die rund 280 Wohneinheiten stehen für architektonische Individualität und vereinen zeitloses Design mit modernster Technologie. Mit fast 50 neu gepflanzten Bäumen entsteht hier eine grüne Lunge im Herzen der Stadt. Die Umgestaltung des Tacheles-Areals zeigt, wie historische Orte auf innovative Weise neu interpretiert werden können.
Die ursprüngliche Idee des Tacheles als Ort der Kreativität und des offenen Austauschs lebt auch außerhalb Berlins weiter. Nach der Schließung des Kunsthauses haben die Künstler das Tacheles an anderen Orten in Berlin, etwa an der Neuen Börse Marzahn, neu entstehen lassen. Zudem existiert die Künstlerinitiative weiterhin im Netz und hält den Geist des ursprünglichen Tacheles am Leben.
Das Tacheles in Berlin, einst ein bedeutendes Kaufhaus in der Friedrichstraßenpassage, entwickelte sich über die Jahre zu einem einzigartigen Kunsthaus und später zu einem kulturellen Zentrum, das weit über die Grenzen Berlins hinaus bekannt wurde. Heute steht an seiner Stelle das Stadtquartier AM TACHELES, ein moderner Ort zum Wohnen, Arbeiten und Kultur, der die Geschichte des Gebäudes aufgreift und in die Zukunft trägt. In unmittelbarer Nachbarschaft zum Friedrichstadtpalast bleibt das Tacheles ein Ort, an dem Berlins Vergangenheit und Gegenwart verschmelzen. So wird das Tacheles, wenn auch in anderer Form, weiterhin ein fester Bestandteil der Berliner Kulturlandschaft sein.
2024-11-19 13:16:21 | 1732022181
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