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18. November 2016

Raimo Pfeifer, Bühne

Bühnentechniker / Vorsitzender des Betriebsrats | seit 1989 am Palast

Raimo Pfeifer

„’Entweder Sie gehen nach drei Monaten – oder Sie bleiben für immer.‘ Mit diesen Worten begrüßte mich die Personalabteilung an meinem ersten Arbeitstag, einem Dienstag, im Jahr 1989.

Damals bauten wir ‚Einfach zauberhaft‘ auf, eine Show über Zauber, Magie und Illusionen, die nur wenige Wochen vor dem Mauerfall Premiere hatte. Da standen Entfesselungskünstler auf der Bühne, es gab Tellerspielereien auf dem Eis und ein Jongleur aus Mexiko ließ es krachen. Seitdem hat sich viel getan und wie man sieht, bin ich noch immer dabei.

Tüfteln, Vermitteln und Betreuen – das sind heute eigentlich meine Hauptaufgaben am Palast. Das gilt sowohl für meine Stelle in der Bühnentechnik, als auch seit 2014 für meine Funktion als Vorsitzender des Betriebsrats. Auf der Bühne kümmere ich mich um den Showaufbau und Ausbesserungsarbeiten, während der Vorstellung um die Artist*innen.

Im Betriebsrat setze ich mich mit der für uns relevanten Gesetzgebung und Rechtsprechung auseinander – und natürlich mit den Anliegen der Kolleginnen und Kollegen. Da gehört neben Schulungen zum Beispiel das Durchstöbern von dicken Textbüchern dazu, auch wenn man einiges über die Jahre natürlich einfach weiß. Gerade das Zwischenmenschliche, das Miteinander, macht mir Freude: Es ist schön, bei Problemen vermitteln und helfen zu können.

In der Bühnentechnik ist kein Tag wie der andere, sondern immer neu. Es lässt sich schwer einschätzen, was gerade heute passieren wird. Aber gerade das ist ja besonders spannend. Das einzige, was ich manchmal vermisse: umfangreiche, selbst aufgebaute Bühnenbilder. Früher gab es dafür Applaus! Ich erinnere mich da an eine Torte mit 17 Meter Durchmesser, die auch mehrstöckige Scheibenpyramide genannt wurde. Der Clou: Während die Artisten sich auf der Vorbühne präsentierten, mussten wir innerhalb kürzester Zeit das riesige Bühnenbild für unsere damalige Produktion City Lights auf der Hauptbühne aufstellen – Adrenalin pur.

Nach den Brettern, die die Welt bedeuten, bewege ich mich besonders gerne auf den Wasserläufen in Brandenburg. Unser Nachbarbundesland hat ja die meisten Flusskilometer in Deutschland, hier paddele ich mich wann immer möglich mit dem Kanu durch. Übrigens: Viele Mitarbeiter:innen im Palast sind Wasserportfans. Auf ihre Initiative wurde einst ein Wasserwanderverein gegründet, der noch immer zweimal im Jahr zum gemeinsamen Rudern in der Nähe von Rheinsberg einlädt.“

 

Fotos: Dennis Weinbörner

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